Ich war vor ein paar Wochen mit einem Freund auf der Handmade-Messe um mal zu sehen, was auf dem Markt grade so angeboten wird. Man möchte ja auf dem Laufenden bleiben und sehen, was andere so machen.
Da ich momentan sehr viel mit Baumwolle (Amigurumis) und Farbverlaufsgarn (Tücher, Schals) arbeite, waren Sockengarn und Co für mich eher uninteressant. Natürlich kann man auch aus Sockengarn Tücher häkeln, aber das ist jetzt nicht so wirklich meines. Außerdem vertrage ich keine Wolle auf der Haut. Egal ob Schur-, Merino- oder Alpakawolle. Viele können das nicht verstehen, aber es ist leider so. Manchmal ärgere ich mich selbst sehr darüber, weil es die eigenen Möglichkeiten so sehr einschränkt. Und dadurch fielen auf dieser Messe leider schon einige Aussteller weg, wobei ich mir natürlich trotzdem alles angeschaut habe. Man will ja nichts verpassen!
Beim Stöbern durch die Reihen fiel mir auf, dass das Häkeln doch noch recht wenig vertreten war. Es wurden vor allem gestrickte Tücher und Kleidungsstücke gezeigt und Anleitungen dafür verkauft. Somit gab es da für mich leider auch nicht viel zu holen. Vielleicht sollte ich mir bis zum nächsten Jahr überlegen, ob ich mich nicht mit ein paar anderen Gleichgesinnten aus der Region zusammentue und man dann gemeinsam einen Stand mit Häkelsachen auf die Beine stellt.
Als ich schon fast durch war, blieb ich an einem Stand stehen und guckte über die Berge von Wolle auf einen Tisch. Da stand etwas, was ich aufgrund von Bildern in Facebookgruppen, als Wollabwickler identifizierte. Ich war schon länger am Überlegen, ob ich mir eben so ein "Gerät" oder aber auch eine Garnschale zulegen sollte, da vor allem die Bobbel etwas schwierig abzuwickeln sind, wenn man sie von außen nach innen verarbeitet. Entweder muss man gleich ein paar Meter auf Vorrat abwickeln und produziert dadurch immer wieder Fadenchaos und Knoten, oder man muss immer wieder die Arbeit unterbrechen und abwickeln, was einen total aus dem Konzept bringt, wie ich finde. Ich habe mich also entschieden, so ein Gerät mitzunehmen. Bezahlt habe ich 15€, was ich sehr günstig finde. Da muss man in vielen Onlineshops fast das Doppelte hinlegen. Da dieses Exemplar aber hobbymäßig von einem netten Rentner hergestellt wurde, war es sicherlich auch nicht so absolut perfekt und verziert wie die "industriell" hergestellten, aber der Zweck wird auf jeden Fall erfüllt.
Bevor ich den Wickler in Betrieb genommen habe, wurde das Holz nochmal mit feinem Schleifpapier bearbeitet, um auch noch die kleinsten Ecken, an denen etwas hätte hängenbleiben können, zu beseitigen und danach nochmal geölt, damit die Oberfläche schön samtig und glatt wurde. Außerdem riecht das Holz dann total gut :)
Um den Wickler noch leichtgängiger zu machen, habe ich zwischen Ober- und Unterteil noch eine Unterlegscheibe platziert. Ein sehr effektiver kleiner Trick. Jetzt brauche ich nichtmal mehr wirklich am Faden zu ziehen und der Wickler läuft nahezu geräusch- und mühelos. Wie man auf dem Bild sieht, haben auch große Bobbel (1200m, 5-fädig) auf der Fläche Platz und können so locker bearbeitet werden. Insgesamt bin ich auf jeden Fall sehr sehr zufrieden. Wer die Möglichkeit hat, sich so ein Teil halbwegs günstig zu besorgen... tut es! Kein Stress mehr beim Abwickeln, keine rumspringende Wolle mehr! Absolut empfehlenswert!
Liebe Grüße
Eure Traumtänzerin
Oooo! Ich möchte auch einen Wollabwickler!
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